Jacques LIPCHITZ

Biographie

Jacques Lipchitz, geboren als Chaim Jacob Lipchitz am 22. August 1891 in Druskininkai, Litauen, und gestorben am 26. Mai 1973 in Capri, war ein eingebürgerter französischer und später amerikanischer Bildhauer.

Der aus einer litauisch-jüdischen Familie stammende Chaim Jacob Lipchitz kam 1909 ohne jegliche künstlerische Ausbildung nach Paris. Er besuchte eine Zeit lang die École des Beaux-Arts und ging dann an die Académie Julian in Montparnasse. Er interessierte sich auch für die kubistische Avantgarde.

Im Jahr 1913 schuf er mit La Femme au serpent und La Danseuse seine ersten wirklichen Werke, die sich von den Traditionen des 19. Die Frau mit der Schlange ist eine harmonische Zusammenstellung abstrakter Elemente, bei der beispielsweise die Brust eindeutig durch einen Kegel dargestellt wird; das Ganze ist auf den ersten Blick ein kubistisches Werk. Für Die Tänzerin verwendet Lipchitz noch weniger gekrümmte Flächen, sondern bevorzugt Ebenen, die sich im rechten Winkel schneiden. Mit diesen beiden Werken reiht sich Lipchitz in die Reihe der großen kubistischen Bildhauer wie Alexander Archipenko, Juan Gris und Henri Laurens ein. Seine Beziehung zu anderen bedeutenden Bildhauern dieser Zeit, wie Umberto Boccioni, Raymond Duchamp-Villon, Pablo Picasso und Constantin Brâncuşi, ist weniger offensichtlich, obwohl er mit ihren Werken vertraut war und sie sogar häufig besuchte.

Im Jahr 1915 unterzeichnete er seinen ersten Vertrag mit dem Kunsthändler Léonce Rosenberg. Im Alter von vierundzwanzig Jahren stellte er den Mann mit der Gitarre aus, der für Aufsehen sorgte. Diesmal schuf Lipchitz ein sehr abstraktes Werk, bei dem auf den ersten Blick nicht klar zu erkennen ist, aus welchen Teilen der Körper des Mannes besteht.

1920: erste Einzelausstellung bei Rosenberg. Zu dieser Zeit schuf Lipchitz das Porträt von Gertrude Stein und auch Statuen eines abstrakten Kubismus wie die Serie der Badenden. Er brach seinen Vertrag mit Rosenberg, der ihm ein gutes Einkommen sicherte, damit er das produzieren konnte, was er wollte, und nicht das, was ihm auferlegt wurde. Mehrere Jahre lang kam es zu finanziellen Schwierigkeiten.

1935: erste große Ausstellung in New York.

1941: Er emigriert nach New York.

1952: Der Brand in seinem New Yorker Atelier vernichtet den größten Teil seines amerikanischen Werks.

1954: Große Retrospektive im MOMA in New York.

1958: Er erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft - große Ausstellung in Amsterdam. In diesem Jahr stirbt er beinahe an Magenkrebs. Er erholt sich auf wundersame Weise, nachdem er den Segen des Lubavitcher Rebbe erhalten hat. Nach dieser Episode traf er im folgenden Sommer den Rebbe. Der Rebbe forderte ihn auf, zwei Dinge zu tun: erstens, die jüdische Praxis wieder aufzunehmen, indem er jeden Tag Tefilin (Phylakterien) trug, und zweitens, sich religiös von seiner ersten Frau scheiden zu lassen, um seine zweite Frau religiös zu heiraten. Lipchitz setzte diese beiden Empfehlungen in die Praxis um.

1961-62: Umzug in die Nähe von Carrara, Italien.

1963: erster Besuch in Israel.

1970-71: Große retrospektive Ausstellung in Berlin und anderen europäischen Städten sowie in Tel Aviv und Jerusalem.

1972: Große Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York. Veröffentlichung seiner Autobiographie My Life in Sculpture.

26. Mai 1973: gestorben in Capri. Am 29. Mai wird er in Jerusalem beigesetzt.