Startseite / Malerei Guide

Malerei Guide


- Leitfaden zur Malerei
- Die Bindemittel
- Der Firnis
- Die Bildträger
- Die Keilrahmen
- Glossar

Leitfaden zur Malerei

Die Malerei deutet eine reale oder imaginäre Welt durch farbige Pinselstriche an. In der Kunst ist Kreativität von wesentlicher Bedeutung. Künstler bringen sie zum Ausdruck, indem sie einzigartige Techniken verwenden, die ihren Werken auf der Leinwand eine eigene Identität verleihen. Ein Gemälde besteht aus einem Träger, einer dünnen Leimschicht, der Grundierung, der Malschicht (Medium) und einem Firnis.


Bildtitel

Schema der verschiedenen Schichten eines Gemäldes.

Die Bindemittel

Wenn man die Malerei in verschiedene Kategorien einteilen möchte, kann man sie hauptsächlich nach ihrer Zusammensetzung gruppieren. Es gibt Techniken auf Wasser- oder Ölbasis sowie mit Bindemitteln wie Eigelb oder Wachs.


Bildtitel



Tempera-Malerei

Die Temperamalerei ist eine Technik, bei der Pigmente mit Eigelb vermischt werden. Sie wurde bereits in der Vorgeschichte verwendet und erlebte ihre Blütezeit in der Renaissance. Sie kann auf dickem Papier, Gips oder Leinwand ausgeführt werden, um die Haltbarkeit der Farbe zu gewährleisten. Für ein ästhetischeres Ergebnis werden mehrere dünne Schichten aufgetragen, wobei mit Transparenzen gespielt wird. Manche Maler fügen direkt Titanweiß hinzu oder nutzen die Wirkung der Gesso-Unterschicht. Diese Technik trocknet schnell.

Eine unvernissierte Tempera dunkelt im Gegensatz zur Ölfarbe nicht nach. Helle Töne bleiben also leuchtender. Dunkle Farben sind jedoch nicht so tief wie bei der Ölfarbe. Wird die Tempera poliert oder mit Firnis behandelt, erreichen die Farben auch größere Tiefe. Die Politur erfolgt mit einem Tuch für Glanz, während traditioneller Firnis das Erscheinungsbild verändern (Sättigung, Glanzgrad) und mit der Zeit vergilben kann. Eine Politur mit Achatstein ist ebenfalls möglich.

Mit der Zeit wird Tempera spröde und brüchig – man sollte sie daher nur auf festen Untergründen anwenden.


Wachsmalerei

Die Enkaustik oder Bienenwachsmalerei zählt zu den ältesten bekannten Maltechniken. Laut Plinius dem Älteren soll der Maler Lysippos im 4. Jh. v. Chr. die Methode entwickelt haben: Er erhitzte eine Metallplatte, trug Bienenwachs mit Pigmenten auf und malte damit auf Holz. Die hohe Feuchtigkeitsresistenz dieser Technik erklärt, warum einige Werke wie die Mumienporträts von Fayum über 2000 Jahre überdauert haben. Durch die Zugabe von Dammarharz (für Glanz und Haltbarkeit) lässt sich die Widerstandsfähigkeit noch steigern. Im Gegensatz zu anderen Medien braucht Wachs keine Trockenzeit – es erstarrt sofort und kann durch Erwärmen beliebig überarbeitet werden.

Obwohl sie mit dem Aufkommen der Ölfarbe an Bedeutung verlor, wurde die Technik im 20. Jahrhundert wieder von Künstlern wie Jasper Johns oder Simon Hantaï aufgegriffen.


Tuschemalerei

Tuschemalerei ist eine Technik, die seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. in der sino-japanischen Kunst verwendet wird, später aber auch im Westen Fuß fasste. Sie wird mit Wasser verdünnt und erzeugt aquarellähnliche Effekte. Dickes Papier ist ideal, damit die Tusche gut einzieht und Lavuren entstehen. Ursprünglich diente sie oft der Vorzeichnung, bevor sie sich als eigenständige Technik etablierte.

Es gibt mehrere Arten von Tuschen:

- Kohletuschen auf Basis von Ruß (z. B. aus Kerzen oder Öllampen), die meist wasserlöslich sind (außer Chinesischer Tusche). Sie werden oft für Lavuren verwendet.

- Eisengallustinten aus Galläpfeln und Metallsalzen, die mit der Zeit nachdunkeln. Künstler bevorzugen sie für Federzeichnungen.

- Bister entsteht durch das Verbrennen von Holz und erzeugt Brauntöne von Gelb bis Dunkelbraun – ideal für farbige Lavuren.

- Sepia wird aus Tintenfischen gewonnen, besitzt einen violetten Ton und war vor allem vom 17. bis 19. Jahrhundert beliebt.


      
Bildtitel

Gen Paul nutzt Tusche, um die Dynamik seiner Gestik zu betonen.

Aquarellmalerei

Aquarellmalerei erschien im 15. Jahrhundert auf Pergament und Papier und entwickelte sich in der Neuzeit zu einer eigenständigen Kunstform. Die Farben können als Stifte, Kreiden oder flüssig aufgetragen werden. Als Untergrund dienen dickes Papier oder Seide, die das Wasser gut aufsaugen. Diese Technik erlaubt schnelle Umsetzung, erfordert aber Präzision und ein feines Gespür für Transparenz.


Gouachemalerei

Gouache (italienisch „guazzo“) ist ebenfalls eine wasserbasierte Farbe, jedoch deckender und opaker als Aquarell oder Acryl. Kreide wird als Füllstoff hinzugefügt. Als Bindemittel dient meist Gummiarabikum in destilliertem Wasser. Gouache lässt sich wie Aquarell verdünnen, bleibt aber dicker.

Die Vorteile sind vielfältig: einfache Anwendung mit Wasser, reine Farben, schnelles Trocknen und gute Deckkraft. Sie kann auch pastos ohne Wasser aufgetragen werden, was jedoch zu Rissbildung führen kann. Stark verdünnt lässt sie sich wie Aquarell verwenden. Wichtig ist ein Schutz hinter Glas – Firnisse verfälschen die Farben oft.


Bildtitel

Serge Poliakoff schätzte besonders die Gouache, die ihm erlaubte, mit feinen Farbschichten zu arbeiten.


Ölmalerei

Die Ölmalerei wurde im 15. Jahrhundert von flämischen Malern entwickelt. Dabei werden Pigmente mit pflanzlichen Ölen (Lein-, Mohn-, Nussöl) gemischt. Je nach Öl unterscheiden sich Trocknungszeit und Glanz. Mit Leinöl und Terpentin lassen sich langsame Trocknung, Lasuren und Übermalungen („repentirs“) erzielen. Gemalt wird meist auf Leinwand. Die Farbe trocknet langsam (1–3 Wochen) und bleibt elastisch. Sie bietet brillanten Glanz und Haltbarkeit – auch beim Aufrollen. Ein abschließender Firnis schützt die Farben vor Vergilben und Rissbildung.

Zur Vermeidung von Rissen sollte die Regel „fett auf mager“ beachtet werden – jede Farbschicht enthält mehr Öl als die vorherige. Die Malfläche wird mit Leim isoliert und mit Gesso grundiert, damit das Öl nicht in den Untergrund zieht. Mit Ölfarbe lassen sich plastische Effekte und Texturen erzielen, die dem Werk Tiefe und Dynamik verleihen.


Bildtitel


Acrylmalerei

Acryl ist eine Maltechnik, die seit dem 20. Jahrhundert kommerziell verfügbar ist. Sie besteht aus Pigmenten, die mit wasserlöslichen Kunstharzen vermischt werden. Acrylfarben glänzen leicht und haften gut auf dem Untergrund, zudem trocknen sie sehr schnell.

Acrylfarben sind zähflüssiger als Gouache und etwas glänzender. Sie ermöglichen präzise Konturen und klare Formen sowie reliefartige Texturen. Wegen der schnellen Trocknung sind weiche Übergänge schwerer umzusetzen.

Bildtitel

Die Dichte der Acrylfarbe erlaubt es Gréké, starke Texturkontraste zu seinen feinen Mustern zu schaffen.


Lackmalerei

Die Lackmalerei entwickelte sich im 20. Jahrhundert in Vietnam und wurde in der Art-Déco-Zeit im Westen bekannt.

Sie kombiniert Pigmente mit edlen Materialien wie Gold oder Silber, wodurch ein lebendiges und unvorhersehbares Lichtspiel entsteht. Die Harzzubereitung ist langwierig, doch hochwertiger Lack kann Jahrhunderte oder gar Jahrtausende überdauern. Er wird schichtweise auf Holzträgern aufgetragen und poliert. In Frankreich ist diese Technik selten, da sie sehr aufwendig ist. Nur wenige wie Jean Dunand wagten sich daran.

Bildtitel

Phạm Hậu, Die Stromschnellen von Cho-Bo, Lack mit Gold-, Silber- und Perlmuttakzenten (Detail)

Der Firnis

Es handelt sich um die abschließende Schicht, die aus einem in Lösungsmittel verdünnten Harz besteht und die Malerei schützt – auch wenn Ölfarbenfirnisse dazu neigen, mit der Zeit zu verdunkeln. Manche Firnisse erfüllen eine doppelte Funktion: eine ästhetische und eine konservatorische. Der Firnis ist eine harte, transparente Schicht, die glänzend oder matt sein kann und sich je nach verwendetem Harz unterschiedlich abbaut. Der Glanz eines Firnisses hängt vom verwendeten Harz ab: Je glatter ein Firnis, desto glänzender wirkt er. So lassen sich Farbtöne intensivieren, der Glanz erhöhen und das Bild in Kombination mit dem Lasurauftrag optisch vereinheitlichen.

Es gibt zwei Hauptarten von Firnissen: fette und magere. Erstere sind mit Öl verdünnt, dadurch glänzender und feuchtigkeitsbeständiger, neigen aber stärker zum Vergilben. Magere Firnisse, vor allem solche mit Terpentinersatz, sind transparent und vergilben nicht, sind dafür aber empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit. Zeitgenössische Firnisse bestehen aus synthetischen Harzen in Lösungsmittel und ähneln damit den mageren Firnissen. Sie haben meist einen leicht bläulichen Schimmer und wirken nach dem Altern weniger geschmeidig als natürliche Harze.

Ist der Firnis beschädigt oder vergilbt, ist die Konservierung des Werks gefährdet und eine Restaurierung notwendig.

Wussten Sie schon? Früher war es üblich, dass Maler ihre Werke unmittelbar vor einer Ausstellung im Salon firnisten, sodass einige privilegierte Gäste die Werke in neuem Glanz entdecken konnten. Das Ereignis vor der offiziellen Eröffnung erhielt daher ganz selbstverständlich den Namen „Vernissage“.


Die Bildträger

Ein Gemälde kann auf einer Vielzahl von Trägermaterialien ausgeführt werden, die die Textur, das Erscheinungsbild und die Haltbarkeit des Werks stark beeinflussen. Jeder Bildträger bietet Vor- und Nachteile in Bezug auf Technik und Zielsetzung des Künstlers. Durch die Eigenschaften der Träger können Künstler eine größere Bandbreite an Ausdrucksformen und Stilen nutzen und so ihre kreative Praxis bereichern. Gleichzeitig bringen sie spezifische Herausforderungen mit sich, insbesondere hygroskopische Träger (also solche, die Wasserdampf aufnehmen und abgeben), was bedeutet, dass sie sich je nach Luftfeuchtigkeit ausdehnen und zusammenziehen. Dies kann bei Holzträgern zu Rissen führen, bei papierbasierten Trägern zu Verwerfungen und Wellenbildung und bei Leinwänden zu Dehnung oder Faltenbildung.


Bildtitel


LEINWAND

Leinwände wurden bereits in der Antike verwendet, gerieten jedoch im Mittelalter wegen ihrer schwierigen Beschaffung in Vergessenheit, bis im 15. Jahrhundert mit dem Aufkommen von Webmaschinen neue Möglichkeiten entstanden. Die Venezianer verwendeten diese Technik zunächst für Orgelklappen, bevor sie sich in Italien und später durch Rubens auch in Flandern verbreitete. Leinwände wurden danach bis in jüngste Zeit zum bevorzugten Bildträger. Allerdings sind sie stoß- und reißempfindlich, weshalb sie auf feste Träger geklebt (maroufliert) oder auf Keilrahmen gespannt werden müssen.

Leinen: Aufgrund ihrer Robustheit und feinen Textur ist Leinen einer der traditionellsten Bildträger. Es ist formstabil und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und eignet sich daher ideal für langlebige Werke. Es zählt zu den teuersten Leinwandmaterialien.

Baumwolle: Günstiger als Leinen, wird Baumwolle ebenfalls häufig verwendet. Sie ist weniger widerstandsfähig, bietet jedoch eine glatte Oberfläche, die sich für viele Maltechniken eignet. Aufgrund ihrer Flexibilität lässt sie sich je nach Luftfeuchtigkeit leichter spannen und bearbeiten.

Hanf: Hanfgewebe ist ein stabiler und langlebiger Träger mit einer groben, natürlichen Textur, die Werken Tiefe verleiht. Dank seiner mittleren Saugfähigkeit entstehen satte, lebendige Farben, während seine dimensionsstabile Struktur eine gute Langzeitkonservierung ermöglicht. Hanf ist vielseitig einsetzbar, u. a. für Öl- und Acrylmalerei, wird heute jedoch nur noch selten verwendet.

Jute: Jute ist ein preiswerter, stark texturierter Träger mit einer groben Oberfläche, die Gemälden eine haptische Dimension verleiht. Aufgrund ihrer groben Fasern erfordert sie eine gründliche Grundierung mit Gesso, um übermäßige Farbaufnahme zu vermeiden. Jute ist weniger stabil als Leinen oder Baumwolle, aber durch ihren niedrigen Preis und ihre Verfügbarkeit beliebt für große oder experimentelle Werke.

Synthetik (Polyester): Synthetische Leinwände aus Polyester oder Nylon sind besonders widerstandsfähig und langlebig. Sie verformen sich nicht durch Zeit oder Feuchtigkeitsschwankungen. Ihre glatte, gleichmäßige Oberfläche erlaubt präzise Farbaufträge und feine Details. Da sie weniger saugfähig sind, ist weniger Grundierung nötig – allerdings haftet Farbe manchmal schlechter. Sie sind günstiger als Leinen oder Baumwolle und eignen sich gut für Acryl- und Ölmalerei.


SEIDE

Seide ist wegen ihrer weichen und edlen Textur geschätzt. Ihre glatte Oberfläche erlaubt feine und detailreiche Malerei. Die leuchtende Farbwiedergabe macht sie ideal für Werke mit intensiven Farbtönen. Seide ist leicht und flexibel, kann gut gespannt oder maroufliert werden. Sie ist jedoch empfindlich und bedarf besonderer Pflege, um Risse oder Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Als Naturmaterial verleiht Seide den Werken eine besondere Eleganz, erfordert aber eine sorgfältige Vorbereitung für gute Pigmenthaftung.


PAPIER

Papier wurde im 6. Jh. v. Chr. während der Zhou-Dynastie in China aus Hanffasern und Baumrinde erfunden. Über die Seidenstraße verbreitete sich seine Herstellung in Asien und Europa.

Papier ist ein weit verbreiteter Träger, da es leicht verfügbar ist und eine große Vielfalt an Texturen und Grammaturen bietet. Seine saugfähige Oberfläche ist ideal für Aquarellmalerei, erlaubt weiche Lavuren und subtile Farbmischungen. Dickere, strukturierte Papiere eignen sich gut für Pastell und Gouache, da sie Pigmente gut halten. Glatte Papiere sind für detailreiche Zeichnungen und Tuschearbeiten geeignet. Papier ist jedoch empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Licht, weshalb bei der Konservierung besondere Vorsicht geboten ist. Insgesamt ist Papier ein vielseitiger und unverzichtbarer Bildträger, der zahlreiche Stile und Techniken ermöglicht.


Bildtitel

 

HOLZ

Holz wurde seit der Urgeschichte als Bildträger verwendet und erlebte in der Antike einen Aufschwung. Der Begriff „Tafelbild“ leitet sich vom lateinischen *tabula* (Brett, Holztafel) ab. Holz zeichnet sich durch Robustheit und Langlebigkeit aus und bietet je nach Holzart und Maserung eine feste Malfläche. Es eignet sich gut für glatte, detaillierte Farbaufträge – besonders in der Öl- und Acrylmalerei. Durch Grundierung mit Gesso kann die Oberfläche versiegelt und übermäßige Saugfähigkeit verhindert werden. Holz kann sich jedoch bei Feuchtigkeit verziehen oder reißen und muss daher gut gepflegt werden, um das Werk langfristig zu erhalten und Schimmelbildung zu vermeiden.

GLAS

Glas bietet durch seine glatte, undurchlässige Oberfläche außergewöhnliche Leuchtkraft und Transparenz. Es wird vor allem in Spezialtechniken wie Hinterglasmalerei und Glasmalerei eingesetzt, bei denen die Transparenz des Materials für spektakuläre Lichteffekte sorgt. Für die Malerei auf Glas sind spezielle Farben erforderlich, andernfalls muss die Oberfläche z. B. mit Ochsen-Galle vorbehandelt werden. Obwohl Glas bruchempfindlich ist, ist es sehr feuchtigkeitsresistent und ermöglicht eine gute Konservierung. Es verleiht Kunstwerken eine besondere Klarheit und Eleganz und macht jedes Werk durch seine Licht- und Farbspiele einzigartig.

Die Keilrahmen

Der Bildträger eines Gemäldes besteht in der Regel aus zwei Teilen: der bemalten Oberfläche und einem Hilfsträger, der das Werk stabilisiert. Gemälde, die auf dünnen und starren Materialien ausgeführt sind, können auf einen zusätzlichen Träger aufgebracht oder geklebt werden, um ihre Stabilität zu erhöhen und eine einfachere Handhabung oder Rahmung zu ermöglichen.

Der am häufigsten verwendete Träger ist der Holzkeilrahmen. Der Keilrahmen, bestehend aus einer Konstruktion von Leisten, die sich an die Leinwand anpassen, sorgt für Spannung und Stabilität und bietet eine gleichmäßige Oberfläche für den Farbauftrag. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung von Gemälden und gewährleistet sowohl ihre Langlebigkeit als auch eine angemessene Präsentation.

Keilrahmen gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen, manche sind mit Querleisten verstärkt, um großformatige Werke zu stabilisieren. Sie sind leicht verstellbar und ermöglichen es den Künstlern, Werke in verschiedenen Formaten zu schaffen, wobei die Leinwand stets straff gespannt bleibt.


Bildtitel

Die Holzstruktur, auch als „Keilrahmen“ bezeichnet, bildet das Grundgerüst, auf dem die Leinwand aufgespannt ist. Zapfen und Zapfenlöcher (Schlitz- und Zapfenverbindungen) sind zentrale Bestandteile des Keilrahmens: Das Zapfenloch ist eine Öffnung, in die der Zapfen eingesetzt wird, um die Leisten des Rahmens stabil zu verbinden. Zur Fixierung dieser Verbindungen werden kleine Nägel (sogenannte Klammern oder Nägelchen) verwendet, die für Festigkeit sorgen. Die Querleisten aus Holz dienen als zusätzliche Verstärkung des Rahmens und helfen, die Leinwand erneut zu spannen. Dies ist besonders bei großformatigen Werken nützlich. Diese Bestandteile garantieren eine gleichmäßig gespannte und stabile Leinwand und tragen wesentlich zur Langlebigkeit und gelungenen Präsentation des Kunstwerks bei.

Es gibt auch sogenannte Spannrahmen mit Keilen, die über ein verstellbares Spannungssystem verfügen. Die Ecken des Rahmens sind mit kleinen Holzkeilen ausgestattet, die in Aussparungen (Zapfenlöcher) eingesetzt werden. Durch das Einschlagen oder Herausziehen dieser Keile kann die Spannung der Leinwand im Laufe der Zeit nachjustiert werden.

Glossar

Grundierung: Eine Grundierung ist eine neutrale Materialschicht, die auf eine Malfläche aufgetragen wird, um deren Saugfähigkeit zu reduzieren und das Erscheinungsbild sowie die Konsistenz der Farbe nicht zu beeinträchtigen. Eine Leinwand gilt als „grundiert“, wenn eine schützende und beständige Schicht das Gewebe vom Malmittel isoliert.

Kameenmalerei (Camaïeu): Dieser Begriff bezeichnet eine Technik, bei der nur eine Farbe oder sehr ähnliche Farbtöne verwendet werden. Sie ermöglicht Tiefe, Volumen und Textur allein durch Ton- und Intensitätsabstufungen zu erzeugen, anstatt mit einem breiten Farbspektrum zu arbeiten.

Leimung: Die Leimung ist eine Schicht, meist aus tierischem Leim, die die Poren des Holzes oder das Gewebe der Leinwand verschließt. Sie isoliert die Zellulosefaser vom Öl und sorgt für eine gewisse Stabilität und Undurchlässigkeit des Trägers.

Gipsgrund: Ein Vorbereitungsprodukt für Malgründe, das aus Gesso, Hasenleim oder auch Gips besteht.

Malweise (Faktur): In der Kunst bezeichnet die „Faktur“ die Art und Weise, wie ein Werk ausgeführt wurde – mit Fokus auf Techniken, Materialien und Gestik des Künstlers. Sie umfasst sichtbare Aspekte des kreativen Prozesses (Pinselstriche, Texturen, Oberflächenbearbeitung) sowie technische Entscheidungen, die das Endergebnis beeinflussen.

Gesso: Eine Grundierung auf Basis von Gips oder Kreide, gemischt mit tierischem Leim. Bereits im alten Ägypten wurde Gesso verwendet, z. B. zum Bemalen von hölzernen Uschebtis. In der Renaissance wurde es poliert, um eine glattere Malfläche zu erzielen.

Lasur (Glacis): Künstler nutzten oft transparente Farbschichten, sogenannte Lasuren, um Farben zu überlagern und Effekte von Tiefe, Licht und Transparenz zu erzeugen. Dafür wurden sehr dünne Farbschichten mit einem Malmittel aus Sikkativ, Leinöl und Terpentin aufgetragen.

Impasto: Impasto ist eine Technik, bei der die Farbe unverdünnt und dick aufgetragen wird – mit Messer oder Pinsel. Die Farben werden meist direkt auf der Leinwand gemischt. Das Impasto wird oft verwendet, um Emotionen auszudrücken, z. B. bei Vincent van Gogh. Es ist auch eine beliebte Technik in der abstrakten Kunst.

Intarsien, Intaglio: Technik in der Enkaustik oder Radierung, bei der Farben mit Hilfe von Hohleisen in eine andere Oberfläche eingeschnitten oder eingelegt werden.

Bindemittel: Das Bindemittel ist die Substanz, die die Pigmente zusammenhält und sie zur Farbe verbindet. Es kann natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein, durchsichtig oder deckend, flüssig oder fest. Je nach chemischer Beschaffenheit beeinflusst es Trocknungszeit, Glanz, Dicke, Haltbarkeit und Viskosität der Farbe.

Malmittel (Medium): In der Malerei ist das Medium die Bildschicht, die aus Pigmenten und einem Verdünner besteht, um die Farbe zu strecken, ohne sie farblich zu verändern.

Pigment: Pigmente sind schwer wasserlösliche Bestandteile der Farbe. Es handelt sich um fein gemahlene, natürliche oder synthetische Partikel, die der Farbe ihren charakteristischen Farbton verleihen.

Grundvorbereitung: Man unterscheidet zwischen magerer, halbfester und fetter Grundierung (letztere ist ein Gemisch aus Öl und Pigmenten). Jede dieser Vorbereitungen altert unterschiedlich, zeigt charakteristische Schäden und erfordert spezifische Restaurierungsmaßnahmen. Bevor man eine problematische Grundierung behandelt, muss die Stabilität des Bildträgers geprüft werden – ohne sie wäre jede Intervention nutzlos.

Überarbeitung (Repentir): In der Kunst bezeichnet ein „Repentir“ eine Änderung oder Korrektur, die der Künstler während der Entstehung eines Werks vornimmt – z. B. durch übermalte Schichten oder geänderte Kompositionen. Ein berühmtes Beispiel: Courbets Der verletzte Mann, in dem der Maler seine Geliebte durch ein Schwert und eine Blutspur am Herzen ersetzt.

Reserve: Die Reserve eines Bildes ist ein Bereich, der bewusst von der Farbe ausgespart wurde.

Sikkativ: Ein Sikkativ ist ein Zusatzstoff zur Farbe – meist auf Basis von Blei- oder Zinksalzen –, der den Trocknungsprozess beschleunigt.

Sichere Zahlung
3DSecure 2.2

Kostenloser DHL Express-Versand ab 1200 €
Sorgfältig vorbereitetes Paket
Verfolgung des Pakets

Versand versichert
für den Wert des Kunstwerks, einschließlich Deckung gegen Diebstahl und Beschädigungen

Die fairsten Preise
Zertifikat der Echtheit
Zwei Galerien in Paris

Dem Künstler folgen Wou-ki ZAO


Erhalten Sie eine E-Mail, sobald ein neues Werk dieses Künstlers hinzugefügt wird

Newsletter-Abonnement


Erhalten Sie jeden Monat die neuen Werke der Galerie und den Newsletter

Danke !

Ihre Anfrage wurde gesendet! Wir werden Ihnen so schnell wie möglich antworten.

Ich setze meinen Besuch fort.

Danke !

Das Werk wurde in den Warenkorb gelegt

Warenkorb ansehen

Ich setze meinen Besuch fort.

Informationsanfrage


Sie möchten den Verkaufspreis erfahren, weitere Bilder erhalten oder Einzelheiten über das Kunstwerk erfahren.

IHR PASSWORT ZURÜCKSETZEN


Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein. Sie erhalten dann eine E-Mail mit einem Link zum Zurücksetzen Ihres Passworts.

Anmeldung zu Ihrem Konto


Anmelden

Haben Sie kein Kundenkonto? Klicken Sie hier.

Passwort vergessen? Klicken Sie hier.

Neues Passwort


Ihr Konto wurde erfolgreich erstellt!


Sie können jetzt Bestellungen aufgeben und Ihre Bestellungen verfolgen.

Anmeldung | Kundenkonto


Bitte wählen Sie ein Passwort

(mindestens 5 Zeichen)

Bitte kopieren Sie den unten stehenden Code

Lieferadresse