Farblithographie, 1972

Auflage : 187/300

Herausgeber : Galerie Putman

Drucker : Clot, Bramsen & Georges (Paris)

Katalog : Chenivesse n°9

48.30 cm. x 64.80 cm. | 19.02 in. x 25.51 in. (Bild)

Vom Künstler handsigniert
Echtheitszertifikat
Das Werk ist in sehr gutem Zustand

Arches Papier
Restaurierungsspuren am oberen Rand

Mit dieser Serigrafie, Rêve d'une jeune fille, betreten wir die Bilderwelt von Niki de Saint-Phalle (1930-2002), einer bedeutenden französisch-amerikanischen Künstlerin, die in den 60er Jahren zur Gruppe der Nouveaux Réalistes gehörte.
In diesem für ihren Stil der 1970er Jahre typischen Werk ist der Strich von akribischer Präzision, die Farben von anregender Lebendigkeit. Man findet diesen fröhlich-kindlichen Aspekt in den Zeichnungen der Künstlerin, die ihre Kunst als eine Art Tagebuch benutzt, um ihren Gemütszustand oder ihre Wahrnehmung der Welt auszudrücken. Sie stellt Figuren und Gegenstände nebeneinander, ohne eine Erzählung zu schaffen. Sie sind wie Symbole ihres künstlerischen Universums, sie sind die Welt von Niki de Saint-Phalle.
Hier sind einige Elemente zum Entschlüsseln.
Zunächst einmal die doppelköpfige Schlange. Dieses Tier war für die Künstlerin lange Zeit ein Objekt des Schreckens, aber indem sie es zeichnete, machte sie es sich gewissermaßen zu eigen, sie wollte, wie sie sagt, "die Angst in Freude verwandeln". Hier ist er wie ein Symbol für die Resilienz der Künstlerin. Der Schlangenbaum ist auch der Baum des Lebens, wie ihre monumentale Skulptur im Hof des Musée des Beaux-Arts d'Angers zeigt.
Mehrere Elemente verweisen auf das Marseille-Tarot, eine Divinationspraxis, die die Künstlerin so sehr begeisterte, dass sie sich davon inspirieren ließ, um ihren Tarot-Garten in Garavicchio in der Toskana, einen riesigen Park mit monumentalen Skulpturen, zu gestalten. Hier kann der Mond auf die Vorstellungskraft verweisen. Die Sonne auf die Intelligenz und die Macht, die sie verleiht. Die Räder beziehen sich auf das Glücksrad, also auf das Schicksal.
Beim Tarot kann jede Person ihre Fragen und Anliegen in die Karten projizieren, die so zu einer Art Raster werden. Auf diese Weise kann man auch dieses Werk von Niki de Saint-Phalle interpretieren; wie klingt es bei dem Betrachter an, wie nimmt er es wahr? Ein Werk, das eine fröhliche Selbstbeobachtung ist.

Ref : LCD6640